Stress und das Herz-Kreislauf-System

Wenn wir in eine stressige Situation geraten, spüren wir normalerweise, wie unser Herz klopft. Dies ist einer der Mechanismen, mit denen unser Körper auf Stress reagiert. Bei leichtem akutem Stress sind die erhöhte Herzfrequenz und der erhöhte Blutdruck ein vorübergehender Zustand, und alles normalisiert sich recht schnell wieder. Wenn Stress jedoch chronisch wird, werden diese Reaktionen ständig aktiviert und führen zu einer Abnutzung unseres Körpers. Langfristig kann chronischer Stress zur Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie koronarer Herzkrankheit, Schlaganfall oder Vorhofflimmern führen. Darüber hinaus kann Stress auch potenzielle Risikoverhaltensweisen für das Herz auslösen, wie etwa Rauchen, Alkoholkonsum, Junkfood und verminderte körperliche Aktivität.

Viele Faktoren können die Auswirkungen von Stress und die Entwicklung von Krankheiten beeinflussen. Es hat sich gezeigt, dass Menschen, die in ihrer Kindheit schwerem Stress ausgesetzt waren, ein höheres Risiko für spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Andererseits kann Stress im Erwachsenenalter ein wichtiger Krankheitsauslöser bei anfälligen Personen sein, beispielsweise bei Personen mit einer familiären Vorgeschichte von Herzerkrankungen, Fettleibigkeit, Bluthochdruck oder Diabetes. Intensiver akuter Stress, wie Naturkatastrophen, der Tod einer nahestehenden Person oder die Diagnose einer schweren Krankheit, wurde ebenfalls mit einer Zunahme kardiovaskulärer Ereignisse in der kurzen Zeit nach dem Ereignis in Verbindung gebracht.