Therapien

Chronischer Stress oder extrem belastende Lebensereignisse können zu psychischen Problemen wie Depressionen, Angststörungen oder posttraumatischer Belastungsstörung führen, die professionelle psychotherapeutische und/oder pharmakotherapeutische Behandlungen erfordern können.

Die Forschung zeigt, dass insbesondere kognitiv-behaviorale Ansätze hilfreich sind, um stressbedingte Störungen zu lindern. Im Rahmen der kognitiven Verhaltenstherapie können verschiedene Behandlungsmethoden zum Einsatz kommen, z. B. expositionsbasierte oder kognitive Verfahren sowie Ansätze, die sich stärker auf die Entwicklung von Werten und eine werteorientierte Lebensführung konzentrieren. Lassen Sie uns mehr über diese Therapien herausfinden.

Expositionsbasierte Therapie

Diese Form der Behandlung besteht darin, Patientinnen und Patienten in einer sicheren Umgebung den angst- oder stressauslösenden Situationen auszusetzen. Die Exposition ermöglicht korrigierende Erfahrungen, die zum Abbau der Angst und zur Verringerung der Vermeidung beitragen. Die Behandlung hat sich bei einer Reihe von stressbedingten Störungen als hilfreich erwiesen: spezifische Phobien, Panikstörung, soziale Angststörung, Zwangsstörung, generalisierte Angststörung und posttraumatische Belastungsstörung. Die Exposition wird häufig unter der Anleitung eines erfahrenen Therapeuten/einer erfahrenen Therapeutin und nach einem vordefinierten Protokoll durchgeführt.

Da derzeit nur eine Minderheit der Patientinnen und Patienten diese Therapieform erhält, zum Teil aus praktischen Gründen oder wegen der hohen Kosten, wird über alternative Möglichkeiten der Darbietung dieser Behandlungsform nachgedacht. Expositionstherapien mit virtueller und erweiterter Realität (VR/AR) gehören zu den am leichtesten zu verbreitenden und attraktivsten. Studien haben gezeigt, dass VR/AR-Expositionstherapien besonders vielversprechend für die Behandlung von Phobien sind und vergleichbare Erfolgsraten wie die konventionelle Expositionstherapie aufweisen. Mehrere VR/AR-Anwendungen sind bereits öffentlich verfügbar. Siehe zum Beispiel die VR-App zur Verringerung der Höhenangst.

Kognitive Therapie

Die kognitive Therapie hilft den Menschen zu lernen, wie sie Denkmuster, die sich negativ auf Gefühle und Verhalten auswirken, erkennen und ändern können. Menschen, die unter Stress oder Depressionen leiden, neigen beispielsweise dazu, ihre Hobbys aufzugeben, was dazu führt, dass sie sich isoliert fühlen und noch anfälliger für Stresserlebnisse sind. Gemeinsam mit einem Psychotherapeuten/einer Psychotherapeutin arbeiten sie daran, diese negativen Gedanken und Verhaltensweisen mit verschiedenen Techniken zu ändern, unter anderem mit Aktivitätsüberwachung und -planung. Die kognitive Therapie wird häufig mit expositionsbasierten Verfahren kombiniert, die auf den Patienten zugeschnitten sind.

Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT)

ACT ist eine neuere Entwicklung innerhalb des kognitiv-behavioralen Ansatzes, der sich darauf konzentriert, die gegenwärtige Situation mitsamt den belastenden Gefühlen zu akzeptieren, anstatt zu versuchen, diese Gefühle zu kontrollieren, da die Unfähigkeit, dies zu tun, den Leidensdruck noch verstärken kann. Darüber hinaus wird darauf hingearbeitet, ein erfülltes und sinnvolles Leben zu führen. Es hat sich gezeigt, dass sie bei einer Vielzahl von Erkrankungen wie arbeitsbedingtem Stress und stressbedingten Störungen wie Angstzuständen, Depressionen oder Substanzmissbrauch hilfreich ist.

 

Wichtig: Wenn Sie unter psychisch belastenden Zuständen wie chronischem Stress, Depressionen, Angstzuständen oder posttraumatischer Belastungsstörung leiden, dies sich nicht von alleine oder mit Selbsthilfeprogrammen bessern, sollten Sie die Hilfe von psychiatrischen oder psychologischen Fachpersonen in Anspruch nehmen. Sie können auch die Nummer 143 anrufen oder die Website https://www.143.ch/ besuchen.